In den 70er Jahren drohte dem Kraftwerk der langsame Verfall. Zwar wurden einige Versuche unternommen, neue Nutzungskonzepte zu entwickeln (Wohnungen in Schornsteinen, Abriss und Neubau einer Gewerbehalle), es fehlte jedoch an einem grundlegenden Konzept.

Das Objekt wurde bis in die 90er Jahre von Kleingewerbe-/ Schrauberwerkstätten genutzt. Bereits in dieser Zeit entdeckten die ersten Kreativen, wie zum Beispiel Fotografen, das Potential des Kraftwerks für ihre Arbeit.

Der endgültige Abriss wurde dadurch verhindert, dass in den 90er Jahren Architekten und Eigentümer auf die Idee kamen, die ehemaligen Backsteinbauten zu modernisieren und neuen Nutzungskonzepten zuzuführen.

Die Hauptaufgabe beim Umbau bestand darin, den ursprünglichen Baukörper aus den Jahren 1906 bis 1921 mit seiner charakteristischen Ziegelornamentik wieder freizulegen. Gleichzeitig wurden die unvorteilhaften, schmucklosen Anbauten der Nachkriegszeit abgerissen.

Die Umbaukonzeption sah zusätzliche Geschossebenen und eine Aufstockung der alten Kesselhalle um 2 Ebenen vor. Das Schaltgebäude, die Maschinenhalle und der Anbau des Werkstattgebäudes blieben sowohl in ihrer Geschosszahl als auch in ihrer Erschließung unverändert. Lediglich die West- sowie die Südfassade wurden nach Abriss der Anbauten rekonstruiert.

Damit fanden im Kesselhaus die größten Veränderungen statt. Neben baufälligen Kellern bestand dieses zuvor nur aus einer ca. 1.300 m² großen und ca. 9,5 m hohen Halle. Im Kopfbau der Kesselhalle wurde das Mittelschiff zum Haupteingang des Gebäudes umfunktioniert und in den Seitenschiffen jeweils eine Ebene eingezogen. Alle Außenwände blieben dabei in ihrer ursprünglichen Form erhalten.

Der Formsprache der Industriebaukultur der Jahrhundertwende näherte man sich durch die Verarbeitung der damals üblichen Materialien wie Ziegel, Stahl und Glas.

Von den alten Schornsteinen blieben die Stümpfe stehen. Sie sind heute mit Bambus bepflanzt.

Auch die Außenanlagen wurden so umgestaltet, dass der Eindruck von sehr viel Grün überwiegt. Ein ausreichendes Parkplatzangebot ist dabei trotzdem vorhanden, und auch für Veranstaltungen im Freien bietet sich genügend Platz.

Durch diese Sanierungs- und Umbaumaßnahmen entstand ein attraktiver und moderner Bürostandort.